Im Juni 2013 soll der neu gestaltete Leon Zelman Park in 1030 Wien, unmittelbar neben dem Eurogate Gelände eröffnet werden und damit den Anrainern – vorwiegend Familien, ein grüner Fleck für Sport, Spaß, Spiel und Erholung angeboten werden. So hatte man (und auch ich persönlich!) sich den Leon Zelman Park vorgestellt. Damit die Interessen der Anrainer auch wirklich gehört werden, haben sich engagierte Personen (vorwiegend Bewohner des Eurogate-Geländes) schon frühzeitig zusammengefunden und Ideen gesammelt, wie man den Leon Zelman Park besonders lebenswert gestalten könnte.
Gemeinsam mit Bezirksvertretern und der Gebietsbetreuung des 3.Bezriks in Wien haben Kinder, Eltern, Erwachsene, Männer und Frauen jeden Alters ihre Wünsche kundgetan. Vor allem jedoch sollte der Leon Zelmann Park eines bieten: mehr Grünflächen für Kinder zum Spielen.
Bislang war es nämlich so, dass die Kinder im Sommer auf den spärlichen Grünflächen zwischen den Bauteilen gespielt haben was bei einigen Anrainern zu Unmut und Beschwerden geführt hatte. Nicht ganz nachvollziehbar aus meiner Sicht, denn dort wo Grünflächen und Basketballkörbe sind, wird nunmal auch gespielt.
Dass die Jugend diesem Bewegungsdrang oft auch lautstark nachgeht sollte wohl auch niemanden überraschen. Eigentlich sollte man sich ja freuen, dass Kinder überhaupt noch ins Freie gehen um sich zu bewegen anstatt zuhause vor dem Computer zu hocken.
Trotzdem fühlen sich einige Anrainer gestört durch den Lautstärkepegel wodurch es zu mehreren Beschwerden, sowohl beim Bauträger als auch bei den zuständigen Beschwerdestellen gekommen ist.Ein großes Anliegen aller Beteiligten war es deshalb, dass im neuen Leon Zelman Park ausreichend Platz für die Jugend geschaffen wird, damit sich diese (Ball)Spiele zukünftig dorthin verlagern.
Leon Zelman Park – an den Wünschen der Anrainer vorbei geplant
Wie sich nun aufgrund des Baufortschritts den wir als Anrainer täglich vom Fenster aus beobachten können abzuzeichnen scheint, wird hier von den zuständigen Landschaftsarchitekten und dem Bezirksvorsteher des 3.Bezirks ein Park errichtet, der die Bedürfnisse der Anrainer nicht im Geringsten berücksichtigt!
Wo man Platz schaffen hätte können für grüne Wiesen werden Bäume aufgestellt und Ebenenerhöhungen eingeplant, die es unmöglich machen (ja anscheinend sogar verhindern! sollen), dass im Leon Zelman Park jemals irgendwelche Ballspiele gespielt werden können. Ein 8 Meter (!) breiter Gehweg teilt zudem den Park an der breitesten Stelle und ist nach Meinung vieler Anrainer nicht notwendig. Besonders ärgerlich: Von den Bauträgern wurde uns noch ein ganz anderer Parkplan vorgelegt. Auf diesem Plan warena ausreichend Bewegungsfelder eingezeichnet. Von all dem ist nun nichts mehr übrig geblieben.
Dass der stellvertretende Bezirksvorsteher DI Rudolf Zabrana hier ganz offensichtlich den Auftrag verteilt hat den Park für alle Ballspieler – insbesondere für Fußballspieler – unaatraktiv zu machen, wurde durch seine Aussagen (Zitat: „Wenn wir hier große Grünflächen machen, dann haben wir aber sofort die Ballspieler da!“, oder: „Die kommen aus ganz Wien hierher!“) bei der Informationsveranstaltung ersichtlich. Sehr traurig, dass hier offensichtlich die Eigeninteressen vertreten werden und nicht die Interessen der Anrainer für die man schlussendlich diesen Park ja errichtet.
Leon Zelman Park – weniger ist mehr!
Zierapfelbäume (statt Nussbäume oder Obstbäume), ein Föhrenhain (!!!), unnötige Gehwege, zuwenig Bewegungsfelder – das sind die größten Kritikpunkte an der derzeitigen Landschaftsgestaltung für den Leon Zelman Park! Eine große grüne Wiese mit einigen Bäumen hätte den Großteil der Anrainer vermutlich mehr zufrieden gestellt als ein Märchenwald mit dichter Baumbepflanzung die abends zwielichtige Gestalten anlocken könnte. (so die Befürchtung einiger Anrainer/Innen)
Ballspieler oder ballspielende Kinder/Jugendliche sind im Leon Zelman Park offensichtlich nicht erwünscht. Warum? Eine Vermutung ist, dass Konflikte zwischen Anrainern und Ballspielern in Wien an sich omnipräsent sind und für viel Zündstoff – auch bei den Bezirksvorstehern sorgen. Um diese Konflikte zukünftig zu vermeiden, geht man nun anscheinend den Weg, grüne Freiräume demenstsprechend unattraktiv für jede Art von Ballspiele zu machen.
Doch damit nicht genug. Wer genauer hinschaut und auch mal selbst einen Blick auf den aktuellen Baufortschritt wirft, der wird sich fragen: Wo ist hier eigentlich noch Platz um irgendetwas (Federball, Volleyball, Boccia, etc..) zu spielen? Ein Baum neben dem anderen wird da aufgestellt (insgesamt ca. 80 Bäume !!), großflächige Gehwege zerteilen mögliche weitläufigere Grünflächen wo man hätte Platz schaffen können für Tischtennistische oder 1-2 Volleyballfelder.
Wenn man sich nun anschaut welche Energie hier seitens des Eurogate United (eine Initiative zur Mitbestimmung der Anrainer bei der Gestaltung des Eurogate Geländes) im Voraus investiert wurde, und sich nun anschaut was für ein Park hier nun gebaut wird, ist der Unmut nur verständlich.
Auch ich persönlich finde es eine Frechheit, dass hier „Verhinderungsplanung“ betrieben wird, anstatt auf die Bedürfnisse der Anrainer Rücksicht zu nehmen. Ich wäre sehr enttäuscht, wenn hier, direkt neben mir ein Park entsteht, wo es unmöglich ist im Sommer mit Freunden oder mit Kindern Volleyball, Federball oder Fußball zu spielen.
Leider ist es nun schon relativ spät (Die Bäume werden noch schnell gepflanzt. – Auch so ein Unding: Wer pflanzt Bäume im Winter ??), doch wir werden nichts unversucht lassen, die Entscheidungsträger doch noch zum Einlenken zu bewegen. Dieser Blog-Beitrag, der sich demnächst unter den TOP 5 bei Google finden wird wenn man nach „Leon Zelman Park“ sucht, ist der erste Schritt der mehr Leute – und hoffentlich auch Entscheidungsträger – darauf aufmerksam machen soll, dass hier der kostbare Freiraum in Wien nicht sinnvoll genutzt wird.
Wenn der Leon Zelman Park so errichtet wird wie derzeit geplant, dann wird es ein hügeliger Geisterwald wo tagsüber keine Kinder spielen können und sich abends niemand hintraut.
Was kann man dagegen tun?
Beschwerde-Anruf, Mail beim zuständigen Bezirksvorsteher oder persönliche Vorsprache zu den Sprechstunden!
Sprechstunden der Bezirksvorsteher/Innen in 1030 Wien – Landstraße & Kontaktdaten:
- Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ)
- Sprechstunde Freitag 9 bis 11 Uhr
- und nach telefonischer Voranmeldung: +43 1 4000-03111
- Bezirksvorstehung Landstraße, 3., Karl-Borromäus-Platz 3, 1. Stock
- Bezirksvorsteher-Stellvertreter DI Rudolf Zabrana (SPÖ)
- Nach telefonischer Voranmeldung: +43 1 4000-03112
- Bezirksvorstehung Landstraße, 3., Karl-Borromäus-Platz 3, 1. Stock
- Bezirksvorsteher-Stellvertreter Mag.a Eva Lachkovics (GRÜNE)
- Nach telefonischer Voranmeldung: +43 1 4000-03113
- Bezirksvorstehung Landstraße, 3., Karl-Borromäus-Platz 3, 1. Stock
Wir müssen den zuständigen Leuten sagen, dass wir damit nicht einverstanden sind! Nur so können wir eine Änderung der aktuellen Park-Planung bewirken.
Sonst droht uns so etwas:
Derzeitige Planung: Leon Zelman Park
Hi,
Leider beißt man bei der Stadt Wien punkto Mitbestimmung auf Granit.
Siehe die Problematik die wir hier am Wienerberg:
http://www.dominikamon.com/articles/2915/mehr-7b-fuer-die-wbc.html
Also Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln schaut anders aus.
Unseren 7B haben wir zwar noch nicht 100% aufgegeben, aber dadurch, dass sich SPÖ und „die Grünen“ gegenseitig die Schuld zu schieben und wir Bürger auf der Strecke bleiben, ist es echt ermüdend 🙁
Viel Glück wünsch ich euch trotzdem!
Dominik
Update: Hab auch noch den ursprünglichen Plan angehängt, damit der Unterschied besser ersichtlich ist.
ich sehe von meiner wohnung genau auf den park runter, der einzige gedanke ist, hoffentlich werden die bäume nicht so groß, daß sie mir die sicht und die sonne verstellen, 🙂 abgesehen davon lasse ich mich vom endergebnis überraschen.
allerdings finde ich es nicht in ordnung, bei der kritik am park immer von „die bewohner“ zu sprechen, so kam es auch im orf-konkret-heute rüber. habt ihr eine repräsentative umfrage unter den bewohnerInnen gemacht? ansonsten sprecht ihr nur für die paar, denen der park bislang nicht gefällt. selber möchte ich mich nicht in diesen allgemeinplatz hineinziehen lassen, selbst wenn ich euerer meinung wäre, ich kenne euch als gruppe ja gar nicht.
mir gehts hier nur ums prinzip.
Hallo Mary,
Es gab anfangs mehrere Treffen der Eurogate-Bewohner wo jeder seine Ideen einbrachte (ca. 50-60 Leute beim 1.Zusammentreffen) – auch bezüglich des Parks. Von Baumpatenschaften und Gemeinschaftsgärten bis hin zu Möglichkeiten Fußball, Volleyball od. Tischtennis zu spielen wurde hier viel von Seiten der Anrainer eingebracht. Damit da auch was weitergeht, wurde eine Arbeitsgruppe (AG Park) gegründet die diesen „Querschnitt“ aus Interessen an die zuständigen Stellen weitertragen sollte.
Am 19.Nov. wurde dann der „neue“ Park bei einer Infoveranstaltung der GB*3/11 (Gebietsbetreuung) präsentiert. Dort war dann nichts mehr von den Bewegungsfeldern welche im ursprünglichen Plan (der den Miet-Interessenten von den Bauträgern vorgelegt wurde) vorgesehen waren.
Die zuletzt erreichte Einigung (oder mehr ein Versprechen der MA42) ist eigentlich minimal. Der Park bleibt ohnehin zum großteil wie er geplant war, lediglich die Zierapfelbäume in der Mitte (Zierapfelwiese) werden etwas verrückt, damit man hier zumindest ein bisschen Platz schafft für autonome Freiraumgestaltung, sei es durch gemeinsames Picknicken, Federball oder Volleyball.
Weiters werden nun 1-2 Tischtennistische angedacht (vermutlich vorne am Spitz). Auch haben wir erfahren, dass der 8 Meter breite Weg später noch mit Relax-Möbel aufgewertet werden soll und JEDEN zum Flanieren und Relaxen einlädt.
Eine Möglichkeit zum Balancieren auf einer Slackline soll ebenfalls geschaffen werden.
Das sind eigentlich minimale Änderungen die – unserer Meinung – den Park aufwerten. Nur wenn ein Park auch benutzt wird von den Anrainern, schauen die Leute auch drauf, dass er sauber bleibt und kümmern sich um die Erhaltung.
Im ORF-Beitrag ist ausserdem von einer „Initiative der Eurogate-Bewohner“ die Rede. Wir haben nie den Anspruch geltend gemacht, hier stellvertretend für alle zu sprechen, sind jedoch sehr Wohl der Meinung, dass der Großteil der Eurogate-Bewohner ebenfalls dieser Meinung ist. Abgesehen davon, haben wir keinen Einfluss darauf, wie der ORF den Beitrag dann gestaltet.
Notiz am Rande: Auf einen Skaterpark (wurde leieder etwas unglücklick zusammengeschnitten im Beitrag) kann ich persönlich auch gerne verzichten, weil der wirklich viel Lärm verursacht.
Was aber bitteschön spricht gegen mehr Freiraum für gemeinschaftliche Ballspiele im Sommer? Es wird hier auch kein einziger Baum gekillt, sondern sie sollen lediglich umgepflanzt werden.
All jene die JETZT ganz plötzlich mobil machen gegen diese jüngste Entwicklung, sind entweder politisch motiviert, oder haben einfach Angst vor zu viel (Kinder)-Lärm vor ihren Wohnungen.
Letzteres ist sicher eine subjektive Befindlichkeit. Ich zum Beispiel wäre froh, im Sommer ein paar Stimmen von spielenden Kindern & Erwachsenen zu hören.
Wenn du auf dem Laufenden bleiben willst, dann empfehle ich dir, dich einfach in den Mailverteiler der Eurogate United Gruppe einzutragen:
http://eurogateunited.jimdo.com/
Die Idee hinter der Initiative „Eurogate United“ ist, gemeinsam als BewohnerInnen des Eurogate-Areals, unsere Wohnumgebung in den unterschiedlichsten Bereichen mitzugestalten.
lg
Joe
hallo joe,
du weichst ein wenig aus. es spricht nichts dagegen, daß eine gruppe von bewohnerInnen versucht ihre ideen für den park umzusetzen, das ist jedes menschen recht, und darum geht es mir nicht. beim ersten gemeinsamen eurogate-treffen im juni war ich eh dabei, da waren 50-60 leute, aber auch die können nicht für 5.000 andere „sprechen“, und diese 5.000 hatten weiß der kuckuck welche gründe, nicht zu dem termin wie auch später zur ag hinzugehen. wie kommt ihr zu der ansicht, daß der großteil der eurogate-bewohnerInnen ebenfalls eurer meinung ist, so wie du oben schreibst? seid ihr von tür zu tür gegangen und habt gefragt? das seh ich nicht ein.
die eurogateunited-hp kenne ich schon seit einem halben jahr, finde sie leider nicht sehr ansprechend.
Lieber Joe,
mit großer Freude haben wir die hübsche Bepflanzung mit einer Vielzahl von Bäumen und Gestaltung des Leon Zelmann Parks wahrgenommen und freuen uns mit unserem 6 Monate alten Sohn bald die ersten Gehversuche im Grünen zu machen.
Große „Bewegungsfelder“ zum Fussballspielen, Volley-, Federball Feldern, Boccia Bahn und Picknick Plätzen würden sich besonders für Kleinkinder wie unseren Sohn negativ auswirken, da anzunehmen ist, dass viele Jugendliche und Erwachsene Ihren Sportaktivitäten ohne Rücksicht auf Kleinkinder nachgehen werden. Dazu würde eine erhebliche Lärmbelästigung, durch die Unmengen an Gruppierungen (besonders auch durch Bewohner außerhalb des Eurogate) entstehen.
Daher schließe ich mich Mary mit der Frage an, woher du schließt das der Großteil der Eurogate-Bewohnerinnen so denkt wie du oben schreibst?
Hi,
ich denke wir sollten hier nicht so viel schwarzmalen.
lassen wir uns überraschen, ich hätte gerne mehr größere Bewegungsflächen gehabt, auch wenn meine Kinder noch sehr klein sind – ich habe da keine Sorge bzgl. negativer Auswirkungen…
Die Bäume werden auch nicht so hoch, dass man keine Sonne mehr hat bzw. keinen Ausblick..(es sei denn man wohnt im Ergeschoß/1.Stock)..
take it easy, wenigstens haben wir einen park vor der nase!
Ich möchte noch eines Ergänzen:
Sollte der Park wirklich nicht Nutzerfreundlich sein (d.h. wirklich solche „Spssbremser“ wie von Joe erwähnt) wäre ich natürlich gerne dabei dagegen anzukämpfen, vor allem im Sinne unserer Kinder, sportverliebten, entspannenden und spazierenden Mitbewohner/Anreiner
Hi Carlinho,
Durch unsere Intervention bekommen wir im Park jetzt zumindest 2 Tischtennistische (vorne am Spitz), eine Möglichkeit eine Slag-Line zu spannen und ein Weidenhäuschen.
Die Baumbepflanzumg an der breitesten Stelle etwas nach aussen zu versetzen um etwas mehr Platz für Ballspiele zu schaffen, wurde (leider) von der Mehrheit abgelehnt.
Schade dass du nicht dabei gewesen bist bei der Diskussion zum Leon Zelman Park die von der GB*3 veranstaltet wurde.
Teilweise waren dort Leute die haben sich sogar GEGEN die Zwischennutzungsflächen ausgesprochen die uns die Stadt Wien zur Verfügung stellen würde! (Hundeauslaufplatz, Gemeinschaftsgärten und evtl. eine Wiese für Ballspiele. Die Begründung: „Zahlt sich das überhaupt aus wenn es in 3-4 Jahren wieder wegkommt?“
oder „Das muss ja auch wieder irgendwer bezahlen.“)
Es gibt leider sehr viele Leute hier am Eurogate-Gelände die einfach nur ihre Ruhe haben wollen. Die meisten agieren wohl aus Furch davor, dass halb Wien dann hierher kommt und Fußball spielt. (teilweise kannst du ja die Argumente weiter oben lesen.)
Das ganze ging soweit, dass jemand anonyme (!) Flugzettel mit Falsch-Informationen im Eurogate-Gelände verteilt hat nur um Angst zu schüren.
Für mich ist die Sache mittlerweile erledigt, ich bin zufrieden mit dem was erreicht wurde und hoffe sehr, dass im Parkteil 2 mehr Raum für Ballspiele und Bewegungsfelder geboten wird. Leider kommt dieser aber wohl erst in 4-5 Jahren.
Aber wie man sieht, kommt das Thema ja auch nicht zur Ruhe. In der aktuellen Bezirkszeitung gibt es erneut einen Artikel über die fragwürdige Gestaltung des Leon Zelman Parks initiert von einer anderen Anrainerin.
lg
joe